1. Die Angleichung der Interessen
Einer der größten Vorteile von Private Equity besteht darin, dass die Interessen zwischen den Investoren (Limited Partners) und den Fondsmanagern angeglichen werden. Denn die Private-Equity-Manager sind selbst gezwungen, erheblich in ihre Fonds zu investieren, wenn sie sich bei ihren institutionellen Partnern Geld beschaffen wollen. Im Gegensatz zu börsennotierten Fonds, bei denen die Manager häufig Angestellte sind, sind die Akteure im Bereich Private Equity direkt an der Performance des von ihnen verwalteten Unternehmens beteiligt. Dadurch entsteht eine sehr starke Interessenangleichung.
In börsennotierten Märkten erhalten die Manager zwar Aktienoptionen, aber es gibt nichts Besseres als den Zwang zu investieren, um sich die Renditen zu verdienen. Darüber hinaus ist die Liquidität börsennotierter Märkte zwar ein Vorteil, garantiert diese Ausrichtung jedoch nicht.
2. Enge Regierungsführung
Aktive Unternehmensführung ist ein weiterer grundlegender Hebel von Private Equity. Im Gegensatz zu einem passiven Investor an den börsennotierten Märkten ist ein Private-Equity-Fonds tief in die Steuerung des Unternehmens, in das er investiert, eingebunden. Dieser Prozess der "tighten Governance" umfasst eine tägliche Überwachung des Unternehmens, eine sorgfältige Analyse aller Leistungsindikatoren und einen wöchentlichen Austausch mit dem Managementteam. Der Fonds ist auch bei den Verwaltungsratssitzungen anwesend, wo er die Entwicklung der operativen Leistungsindikatoren verfolgt und sicherstellt, dass die wichtigsten Meilensteine des Geschäftsplans eingehalten werden.
Private-Equity-Fonds verfolgen nicht nur den Fortschritt des Unternehmens, sondern greifen auch ein, indem sie externe Experten einführen, die das Management bei strategischen Aspekten wie Marketing, Übernahmen oder Technologie anleiten. Diese Experten, ob sie nun unabhängig oder Angestellte des Fonds sind, sind oft auch Kapitalinvestoren und gewährleisten so eine zusätzliche Ausrichtung. Dieses Modell der aktiven Unternehmensführung ist in börsennotierten Unternehmen nur sehr schwer zu etablieren.
3. Buy-and-Build-Strategien
Private-Equity-Fonds versuchen häufig, fragmentierte Industrien zu konsolidieren, indem sie eine "Buy and Build"-Strategie verfolgen. Ziel ist es, den Branchenführer aufzukaufen und anschließend kleinere Konkurrenten zu erwerben, um eine dominante Industrieplattform zu schaffen. Dieser Ansatz ermöglicht eine "Multiple Relution" (zu einem niedrigeren Multiple kaufen, um zu einem höheren Multiple zu verkaufen) und die Nutzung von Synergien zwischen den aufgekauften Unternehmen, um deren Rentabilität zu steigern.
Nehmen wir das Beispiel der medizinischen Analyselabors: Indem die Fonds kleine regionale Labors aufkaufen und in ein größeres Netzwerk integrieren, schaffen sie ein wirtschaftlich viel stärkeres Unternehmen, das in der Lage ist, durch die Bündelung von Ressourcen Kosten zu senken und wettbewerbsfähigere Preise anzubieten. Diese Strategie wird in vielen Sektoren angewandt, vom Gesundheitswesen bis zum Verleih von Baumaschinen, wo Private Equity-Manager industrielle Champions schaffen.
4. Vergütung und Leistung
Ein weiterer entscheidender Hebel bei Private Equity ist das Vergütungssystem für Manager. Im Gegensatz zu börsennotierten Fonds, bei denen die Manager häufig an der Quartalsperformance gemessen werden, werden die Manager von Private-Equity-Fonds an ihrer Fähigkeit gemessen, eine Mindestrendite von 10% p.a. auf das gesamte investierte Kapital während der Investitionsdauer, die in der Regel zwischen 5 und 7 Jahren liegt, zu erwirtschaften. Wird diese Rendite nicht erreicht, erhalten sie keine Performancegebühr, den sogenannten "Carried Interest".
Dieses Vergütungssystem bietet den Fondsmanagern einen Anreiz, sich auf langfristige Leistungen zu konzentrieren und auf eine absolute Rendite von über 10 % pro Jahr hinzuarbeiten. Im Gegensatz dazu werden Manager börsennotierter Fonds häufig für vierteljährliche Outperformance belohnt, was sie zu einer kurzfristigeren Sichtweise verleiten kann, die sich weniger auf die langfristige Wertschöpfung konzentriert.
5. Proaktive Auswahl von Champions
Private-Equity-Manager investieren nicht einfach nur in Unternehmen, die auf dem Markt verfügbar sind. Sie wählen geduldig "Champions" innerhalb von Sektoren mit strukturellem Wachstum aus. Sie ergreifen die Initiative und gehen auf die Zielunternehmen zu, noch bevor sie zum Verkauf stehen. Dieser proaktive Ansatz ermöglicht es ihnen, strategische Informationen über das Unternehmen und seinen Markt zu erlangen, oft lange bevor das Unternehmen zum Verkauf angeboten wird. Dies verschafft ihnen einen Wettbewerbsvorteil und ein granulares Wissen über das Potenzial des Unternehmens.
6. Die Arbeit zur Vorbereitung des Verkaufs
Wenn ein Private-Equity-Fonds in ein Unternehmen investiert, hat er sich bereits Gedanken darüber gemacht, wie er es letztendlich verkaufen wird. Während des gesamten Investitionszeitraums bereitet der Fonds das Unternehmen aktiv auf den Verkauf vor, indem er es nicht nur operativ umgestaltet, sondern es auch für potenzielle Käufer attraktiv macht. Private-Equity-Fonds setzen Strategien zur Maximierung der Unternehmensbewertung um und streben gleichzeitig den Verkauf an einen strategischen Käufer an, der bereit ist, eine Prämie zu zahlen.